Das Projekt
Die Wohnbaugenossenschaft Küssnacht (WBGK) will auf der unteren Schürmatt bis Ende 2030 in Etappen rund 140 Wohnungen für alle Generationen bauen. Der Bezirk Küssnacht will dazu das fast 18’000 Quadratmeter grosse Grundstück im Baurecht an die WBGK abtreten. Dadurch soll der preisgünstige Wohnungsbau für die einheimische Bevölkerung gefördert werden. Preisgünstige Wohnungen sind im Bezirk Küssnacht rar geworden. Insbesondere Familien des Mittelstands, junge Erwachsene und ältere Personen haben Mühe, zahlbaren Wohnraum zu finden. Eine gute Durchmischung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist aber wichtig für ein funktionierendes Zusammenleben.
Der Bezirk hatte das Areal im Jahr 2011 im Zuge der Südumfahrung erworben. Das Küssnachter Stimmvolk sagte in der Urnenabstimmung vom 19. Juni 2011 nicht nur mit 76,7 Prozent Ja zum Kauf der Liegenschaft für das Trassee der Südumfahrung, sondern auch Ja zur späteren Realisierung von preisgünstigem Wohnungsbau. Der Bezirksrat hatte sich nämlich gegenüber dem damaligen Eigentümer verpflichtet, das Land nach Fertigstellung des ersten Abschnitts der Südumfahrung für den preisgünstigen Wohnungsbau zu verwenden. Ein spekulativer Verkauf wurde vertraglich ausdrücklich ausgeschlossen.
Die Wohnbaugenossenschaft Küssnacht plant nun, auf der unteren Schürmatt mehrere Gebäude mit insgesamt rund 140 Wohnungen zu erstellen. Ein konkretes Bauprojekt liegt noch nicht vor, doch es ist vorgesehen, ein Quartier mit unterschiedlich grossen Wohnungen zu erstellen. Ein guter Wohnungsmix soll dazu beitragen, dass sowohl Familien mit Kindern wie auch junge Erwachsene oder ältere Personen ein passendes Wohnungsangebot finden. Es ist zudem geplant, Räumlichkeiten für stilles Gewerbe in den Neubauten unterzubringen. Diese könnten als Arztpraxis, Kindertagesstätte, Kindergarten oder Büros genutzt werden. Zudem sind eine Tiefgarage, grosszügige Grünflächen und belebte Begegnungszonen vorgesehen.
Der Bezirk als Baurechtsgeber hat sich zudem ausbedungen, dass er bei 30 Prozent der gesamten Wohnfläche ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Wohnungen und der Mietpreise hat. Damit will er sicherstellen, dass dem Bezirk Wohnraum für eigene Bedürfnisse zur Verfügung steht. Die Wohnbaugenossenschaft Küssnacht ist dadurch angehalten, verteilt auf die ganze Überbauung genügend Wohnungen für tiefere Einkommenssegmente zu erstellen. Der Bezirk beabsichtigt von diesen Wohnungen die Hälfte – also rund 15 Prozent der gesamten Wohnfläche – selbst zu mieten. Die Abteilung Soziales und Gesellschaft bekundet bereits heute grosse Mühe, innerhalb des Bezirks adäquate Wohnungen für Personen mit tiefen Einkommen zu finden.